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Sammelaktion bei meditativem Benefiz-Singen

Die Heizung im Golzower Gemeindehaus "Alte Schmiede" hat schon einige Jahre auf dem Buckel. "Die muss gleich nach der Wende eingebaut worden sein", sagt Bianka Wrensch vom Gemeindekirchenrat. Im vergangenen Winter hat die Heizung mal wieder den Geist aufgegeben. "Wir haben sie ein letztes Mal reparieren lassen." Doch nun muss eine neue Heizung her. "Es gibt einfach keine Teile mehr", sagt Bianka Wrensch. Kostenpunkt: rund 4000 Euro. Da kam die Anfrage von Rahmana Dziubany gerade recht.

Die leitet in Golzow das "Haus Ananda", Bildungswerkstatt und Institut für Tanz und Friedenskünste in einem. Teil des Programms sind auch die Kurse von Anne Tusche. Zwei Mal im Jahr kommt die Berliner Musikerin in Golzow vorbei, um ein sogenanntes Retreat anzubieten, eine gemeinsame Zeit der Einkehr, zu der auch das Singen von Mantras gehört. "Die singen drei Tage nonstop wie die Engel", sagt Rahmana Dziubany.

 

Diese Kurse finden seit rund drei Jahren im kleinen Kreis statt. Doch diesmal, am kommenden Wochenende, soll es anders werden: Rahmana Dziubany hatte die Idee, die Golzower an der Musik von Anne Tusche - diesmal in Begleitung von Danilo Steinert - teilhaben zu lassen und gleichzeitig etwas Gutes für die Kirchengemeinde zu tun. "Ich leiere gern Benefizsachen fürs Dorf an", sagt sie. Nun soll am Freitag, 19 Uhr, in der Golzower Kirche ein Konzert mit den beiden Musikern sowie den Seminarteilnehmern steigen und gleichzeitig Geld gesammelt werden, damit die Gemeinde im kommenden Winter nicht frieren muss. Jeder Gast bezahlt am Ausgang so viel, wie er für angemessen hält. "Wer nix hat, der hat nix, wer was hat, der gibt", sagt Rahmana Dziubany.

 

Ein Konzert? Anne Tusche selbst würde eher von einem "gemeinsamen Singen" sprechen. Die Besucher sollen möglichst mitmachen - einfach auch, damit die Musik den großen Raum der Kirche ausfüllt. "Wir benutzen keine Technik", erklärt sie. Ihre Musik bezeichnet sie als religiöse, überkonfessionelle Gesänge. "Ich bin Liedermacherin", sagt die 50-Jährige. "Wir singen meist meine eigenen Lieder." Das können auch neu vertonte traditionelle Mantren sein.

 

Damit das Golzower Publikum mitmachen kann, wird sie sich vorher überlegen, was sie spielt, und dann die Texte ausdrucken. "Dann gucken wir mal", sagt Anne Tusche. Sie glaubt schon, dass das eine neue Erfahrung für die Golzower wird. Doch Rahmana Dziubany ist zuversichtlich, dass das Publikum den fremden Klängen aufgeschlossen begegnet. "Die, die kommen, sind offen und werden berührt sein", sagt sie. Der Gemeindekirchenrat blickt der Veranstaltung jedenfalls entspannt entgegen. "Wir hatten schon verschiedenste Musikrichtungen hier", sagt Bianka Wrensch. Das laufe immer völlig relaxed.